Fleischer/in

Als Fleischer/in bzw. Metzger/in weißt du, wie man Fleisch fachgerecht verarbeitet, zum Beispiel zu saftigen Steaks oder köstlicher Wurst, und kennst dich mit der Herstellung von Feinkostwaren und Konserven aus. Im Arbeitsalltag nutzt du hochmoderne Techniken und Verfahren. Dabei steht immer die Qualität der Produkte im Mittelpunkt.

Verdienst


Bruttoverdienst während der Ausbildung:
Die Höhe der Ausbildungsvergütung kann je nach Betrieb aber auch regional sehr unterschiedlich sein, abhängig zum Beispiel davon, in welchem Bundesland du deine Ausbildung machst. Daher sind die Bruttoverdienste nur als Anhaltspunkte zu verstehen:

  1. Ausbildungsjahr: € 620 bis € 1.050
  2. Ausbildungsjahr: € 750 bis € 1.150
  3. Ausbildungsjahr: € 950 bis € 1.250

Verdienst


Nach der Ausbildung
Was du nach deiner Ausbildung zum/r Fleischer/in verdienst, hängt von vielen Faktoren ab und wird durch die Landesinnungsverbände im Rahmen von Tarifverträgen geregelt. Hiernach kannst du mit einem ungefähren Bruttoverdienst zwischen € 2.079 und € 2.900 rechnen. Je nach Zusatzqualifikation und Verantwortungsbereich kann das Gehalt in der Praxis auch deutlich höher liegen. Es gibt aber Gebiete, in denen die Tarifverträge nicht gelten. In diesem Fall musst du deinen Lohn individuell mit deinem Arbeitgeber aushandeln.

(Quelle: DFV 2023)

Ausbildungsdauer

In der Regel dauert die Ausbildung 3 Jahre. Bist du besonders gut in der Schule oder bringst einschlägige Vorkenntnisse mit, kannst du einen Antrag zur Verkürzung deiner Ausbildung stellen. Das geht auch, wenn du vor deiner Ausbildung eine betriebliche Einstiegsqualifizierung (EQ) erfolgreich abgeschlossen hast. Allerdings muss dein Betrieb, deine Schule und die Handwerkskammer zustimmen. Meistens wird die Ausbildung maximal um ein halbes Jahr verkürzt.

Ausbildungsform

Die Ausbildung findet im dualen System statt, d.h. du wirst sowohl in deinem Betrieb als auch in der Berufsschule ausgebildet. Zusätzlich dazu gibt es überbetriebliche Fortbildungen.

Dieser Zusatzunterricht findet meist in größeren Blöcken statt. Abseits des Arbeitsalltags wird so sichergestellt, dass du alle Bereiche des Fleischerhandwerks genauer kennen lernst.

Ausbildungsinhalte

  • Schlachttierkörper von Schweinen oder Lämmern ausbeinen und zerlegen, Teilstücke zur Weiterverarbeitung vorbereiten
  • Fleischsorten und Teilstücke auswählen, Fleischfüllungen herstellen, Fleischstücke portionieren und für den Verkauf vorbereiten
  • Unterschiedliche Produkte herstellen wie Brühwurst, Trockenwurst, Hackfleisch, Pökel- und Räucherware
  • Gar- und küchenfertige Gerichte herstellen und präsentieren
  • Rohstoffe und (Halbfertig-) Erzeugnisse fachgerecht lagern
  • Anlagen, Maschinen und Geräte bedienen und reinigen
  • Rechtliche Vorschriften einhalten, z.B. über Lebensmittelhygiene
  • Waren verpacken, kennzeichnen und für Transporte vorbereiten
  • Qualität der Ware kontrollieren
  • Mit Rezepturen arbeiten und Arbeitsschritte planen
  • Kunden beraten, Kundenerwartungen einschätzen und Waren verkaufen
  • Zeitaufwand und Personalbedarf einschätzen, Reihenfolge der Produktherstellung festlegen und Listen zur Warenbeschaffung führen

Einsatzbereiche

Nach der Ausbildung zum/r Fleischer/in kannst du sowohl im Handwerk in Fleischereien oder in der Industrie arbeiten, z.B. als Spezialist/in für das Schlachten und Herstellen besonderer Fleisch- und Wurstwaren. Außerdem gibt es immer mehr Fleischereien, die sich auf die Herstellung von Biofleisch-Produkten spezialisieren. Fleischer/innen sind aber auch in anderen Bereichen gefragt, z.B. im Veranstaltungsservice von Fleischereien und Gastronomiebetrieben. Am besten findest du zunächst heraus, wo deine Stärken und Schwächen liegen – dann kannst du gezielter nach deinem Ausbildungsschwerpunkt suchen.

Abschluss

Um zu deiner Abschlussprüfung (Industrie und Handel) bzw. zu deiner Gesellenprüfung (Handwerk) zugelassen zu werden, musst du die vorgeschriebenen Ausbildungsnachweise vorlegen und die Teilnahme an der Zwischenprüfung nachweisen. Am Ende deines zweiten Ausbildungsjahres legst du eine Zwischenprüfung ab. Dabei wirst du sowohl praktisch, als auch als theoretisch geprüft.

Im praktischen Teil deiner Abschluss- bzw. Gesellenprüfung musst du fünf Arbeitsaufgaben lösen. Dafür hast du höchstens 8 Stunden Zeit und musst beispielsweise Kochwurst oder küchenfertige Erzeugnisse herstellen. Zu diesen Themen wirst du zusätzlich mündlich befragt. Im fünfstündigen schriftlichen Teil wirst du z.B. in den Bereichen Warenwirtschaft oder betriebswirtschaftliches Handeln geprüft.